Nein, das ist kein Sportresultat. Aber ums Gewinnen geht es irgendwie schon. Also ums Geld gewinnen.
Diese Zahl beschäftigt mich seit Tagen. Manchmal tickt es in mir wegen dieser Zahl: tick-tack, Kopf ab, tick-tack, Kopf ab…
Jede Sekunde werden in der Schweiz 2 Tiere nach einem meist unwürdigen, kurzen Leben, geschlachtet. Dies ist berechnet basierend auf einem 24h-Betrieb. Pro Tag (!) sind es 150’000 Leben, die in unseren Schlachtanlagen beendet werden. Fische nicht eingerechnet.
Wofür?
Für ein paar Minuten Gaumenfreude mit ausgeschaltetem Grosshirn. Das ist alles.
Darüber kann man sich auslassen, zum Beispiel im aktuellen Fotowettbewerb der COOP-Zeitung zum Thema „Grillieren“. Der Titel des Fotos ist sinnigerweise „War das eine von uns?“
Vielleicht ist es dann tatsächlich ein Verwandter, zum Beispiel das süsse, wenige Stunden alte Kälbchen, das dank der Polizei vor dem Tod durch Überfahren gerettet und dem Bauern zurück gebracht werden konnte.
1 Kälbchen gerettet – am gleichen Tag wurden in der Schweiz 700 Kälber geschlachtet. Für Milchprodukte und Kalbfleisch. Oder ganz einfach, weil es nicht rentiert, sie gross werden zu lassen. Oder man lässt sie auch mal eingehen, um die Kosten des Metzgers zu sparen. Warum wird darüber nicht berichtet?
Die kognitive Dissonanz leistet vollen Einsatz: einerseits finden die meisten Menschen es herzzerreissend süss, dass dieses Kälbchen gerettet wurde. Um ein paar Wochen oder Monate später auf eben diesem Grill zu landen, den die Kühe im Fotowettbewerb beäugen.
https://hastdubistdu.com/2015/01/21/sogar-labormause-haben-mehr-schwein/