VEGAN LOVE BITES 2/99: weibliche Vleischkräpfchen

Frauen und Fleisch.Ein Thema für sich. Ein Thema mit verschiedenen Bedeutungsebenen und entsprechenden, hier ungeordneten Gedanken, die mir dazu einfallen:

Fleischeslust wird meist mit Sex in Verbindung gebracht.

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach – hat der Komiker Hagen Rether jetzt umbenannt in Das Fleisch ist billig, aber der Geist ist wach. Das ist zwar nichts für zart besaitete Seelen, aber gnadenloser Denkanstoss gegen das Zwangskorsett aus Prüderie und Heuchelei des Entsetzens: http://www.last.fm/de/music/Hagen+Rether/_/Mettigel

Das Tier im Mann ist allen ein Begriff. Warum die Frau nicht? Dazu hab ich einen tollen Film gesehen und schreibe ein andermal darüber…

Nur 19% der vegan lebenden Menschen in Deutschland sind Männer. Warum so wenige? Darüber habe ich viel nachgedacht und schreibe auch ein andermal dazu…

Fleisch bedeutet für mich erst mal tote Tiere. Ich bin eine Frau. Mir tun die Tiere leid. Ich will nicht, dass Tiere sterben, um auf (m)einem Teller zu enden für etwas, was gar nicht nötig ist. Ich finde es pervers und brutal, Tieren Körperteile abzuschneiden, damit sie besser in einen Stall passen, sie einzusperren, sie Wochen, Monate oder gar das Leben lang anzubinden, dauerzuschwängern, nach der Geburt von ihren Müttern zu trennen, sie im Babyalter zu schlachten, weil ihre Aufzucht nicht rentabel ist, sie nur so lange am Leben zu lassen, wie Sie Profit bringen. Sie zu misshandeln. Sie auszubeuten. Sie zu töten. Wofür? Für Nahrungsmittel, ohne die wir bestens auskommen und für die es viele wunderbare Alternativen gibt, die für unsere körperliche und seelische Gesundheit und unsere 🌎 erst noch besser sind.

EIN RICHTIGER MANN BRAUCHT FLEISCH!img_0871

Dieses Vorurteil ist noch immer breit verankert. Männer haben mit mehr Ablehung zu kämpfen, wenn sie äussern, sich vegetarisch oder gar vegan zu ernähren. Einen ersten Einblick, warum das so ist, gibt es in dem Link hier: http://www.animalfair.at/2016/11/braucht-s-fleisch-um-ein-echter-mann-zu-sein/
Der Musiker Morrissey thematisiert das auch in seinem grandiosen Song „I’m not a man“. Die letzte Strophe lautet:

„I’m not a man
I’d never kill or eat an animal
And I never would destroy this planet I’m on
Well, what do you think I am?
A man?“

(Für Ungeduldige: das Lied geht erst ab 1:30 richtig los und das Bild bleibt während des  ganzen Songs dasselbe 😉

Wer mag, findet hier den kompletten Song-Text und kann nachlesen, was für Morissey alles „nicht Mann-sein“ bedeutet:

http://www.metrolyrics.com/im-not-a-man-lyrics-morrissey.html

Jetzt aber endlich zu den tendenziell weiblichen, weil veganen Vleischkräpfchen:

Das Rezept für die Füllung ist basically von Tibits aus dem Kochbuch „Meat the Green“.  https://at-verlag.ch/buch/978-3-03800-896-5/Meat_the_Green.html

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Ich nehme einfach lieber Kuchenteig statt Blätterteig. Die Kräpfchen bleiben besser in Form und werden nicht pampig.

1. 1 Zwiebel und 1 grosse Knoblauchzehe hacken und in Olivenöl glasig dünsten, etwas abkühlen lassen

2. 200g Räuchertofu, 100g Soja Cuisine, 1TL Paprika, 1TL Senf, 1/2 Bund Petersilie, Zwiebel/Knoblauch-Mischung, Salz, Pfeffer mit Pürierstab zu einer cremigen Masse verrühren, evtl. nachwürzen

3. Einen rechteckigen Kuchenteig in ca. 5x10cm grosse Teile zerschneiden (oder mit dem Täschler von Betty Bossi 😉 je 1 gehäuften TL Füllung drauf geben, Ränder vor dem Zuklappen mit Wasser bestreichen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit Sojarahm/Kurkuma bestreichen.

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4. Backen: ca. 25 Minuten bei 180Grad

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Fotos: Elly Hofer @tier-im-fokus

Viele tolle Rezepte und ganze Menüs ohne Fleisch gibt’s auch hier:

http://www.tier-im-fokus.ch/tif-topf/

 

 

 

 

1/27 – WELT RETTEN

20.04.16Eigentlich sollte und wollte ich einen Jubiläums-Post schreiben. Es sind diesen Monat genau 2 Jahre, dass ich meinen Blog und mein zweites Leben begonnen habe.

Ja ,so fühlt es sich tatsächlich an: wie ein neues Leben. Die Sicht auf die alltäglichen Dinge trübt oder klärt sich, je nachdem.

Der Blick auf Gewohnheiten ist einerseits mit einer Angst vor dem Unbekannten, dem Unsichtbaren verbunden. Das Augen öffnen ist schmerzhaft. Hinschauen tut weh. Wegschauen ist leicht. Ignorieren geht nicht mehr. Das eigene Handeln reflektieren und anpassen ist die einzige mögliche Konsequenz.

Andererseits ist vegane Ernährung vergleichbar mit dem Erlernen einer neuen Sprache, die Spass macht: Die Wortschatzerweiterung ist immens. Seit 2 Jahren entdecke ich praktisch wöchentlich neue Leckereien und Genuss, der nicht selten Suchtpotenzial birgt. So zum Beispiel die neue Kokoseis-Kollektion in der MIGROS: Feinster Genuss und das ohne Kuhmilch 😉

Von Abnehmen kann keine Rede sein. Muss ich ja auch nicht. Ich fühl mich wohl in meiner Haut und lass den Tieren ihre.

27 tolle Nahrungsmittel, die ohne Tierleid hergestellt wurden und erst noch umweltschonender sind als tierische Produkte, könnte ich natürlich locker aufzählen.

Hab jetzt aber grad nicht so viel Zeit, um all die Bilder dazu zu copypasten. Also fang ich mal an mit einem der 27 Gründe, die Carl Jakob Haupt und David Kurt Karl Roth nennen. Die Beiden sind Deutschlands frechste Modeblogger – http://dandydiary.de/ und Veganer. „Aus reinen Trendgründen“, so ihr Scherz. Stimmt nicht ganz. Im Beitrag in der „Welt am Sonntag“ vom 17.April 2016 lassen sie so richtig die Sau raus.

Ich beginne mit ihrem Grund Nr.3:

WELT RETTEN  – Die Welt zu retten war nie einfacher. Man muss nicht mal was tun, sondern einfach nur etwas lassen: Tiere zu essen. Das hilft gegen die globale Wasserknappheit, spart CO2, nervt multinationale Mega-Unternehmen und die Pharma-Industrie, stärkt lokale Ökonomien. Weltrettung durch Unterlassung: easy!

Das hat Hagen Rether, einer der tollsten deutschen Komiker, in seinem Programm so formuliert:

Ja, ich gehöre auch zu denen, die überzeugt sind, dass unser Handeln Spuren hinterlässt. Mehr als den leidigen ökologischen Fussabdruck, den wir mit viel zu grossen Schuhen hinterlassen. Ich will nicht aufgeben. Lieber rette ich die Welt, so lange ich noch kann. Pestalozzi hätte noch ein Apfelbäumchen gepflanzt am Tag vor seinem Tod. Ich würde vielleicht an dem betreffenden Tag noch einen Strassenhund adoptieren. Und mit ihm eine wunderschöne Wanderung machen wie heute mit meiner Spanierin CARA im Osterglocken-Meer in Les Prés d’Orvin.