Eigentlich wollte ich im Dezember über meinen wunderbaren Gewürz-Adventskalender schreiben und auch sonst nur über Erfreuliches und Schönes…
Doch da bin ich vor einigen Tagen auf diesen Text aufmerksam gemacht worden, der ein typisches Winterthema kurz und bündig abhakt. Der Stil-Experte und Ratgeber der renommierten Schweizer Tageszeitung NZZ Jeroen Van Rooijen hat eine Rückblende auf die Modehypes des ausklingenden Jahres verfasst und sich mit 2 von den 10 aus seiner Sicht no-go-Stillosigkeiten mitten in mein veganes Herz geschrieben.
Im Beitrag „Friedhof der Modetrends“ schreibt er unter Punkt 2 einfach und prägnant, warum ein Echt-Pelzbesatz an der Kapuze einfach nicht geht:
Pelzkapuzen – wer heute noch immer mit einem dieser 08/15-Parkas mit Echtpelz-Rand herumläuft, hat nicht nur ein unnütz getötetes Tier im Nacken, sondern ein Brett vor dem Kopf. Es sollte inzwischen jedem klar sein, dass diese Art von Pelzbesatz von mangelnder Bildung und nicht von Wohlstand berichtet. Wenn so etwas sein muss, dann wenigstens aus Kunstpelz.
Dass Van Rooijen in Punkt 6 über die Stillosigkeit der UGG-Boots wettert, finde ich auch ziemlich amüsant und erfreulich. Was die Schafe erleiden müssen, die das Fell für den Füsse wärmenden Modetrend liefern, wissen nur die Wenigsten. Und die Meisten wollen es gar nicht wissen.
Zu wissen, dass Schafe für Lammfell sterben (und dies nicht als Abfallprodukt der Fleischindustrie) und die meisten auch für Wolle leiden müssen, ist wohl die Voraussetzung, vielleicht überhaupt etwas an den eigenen Gewohnheiten ändern zu wollen.
https://www.peta.de/lammfell#.WEg8h7SVChB (Achtung, hier geht’s nicht zum Schäfchen zählen – die Bilder können zum Teil verstörend wirken!)
Nicht wenige glauben, dass für UGG- und andere Boots mit Lammfell nur die Wolle der Tiere verarbeitet wird. Wie der Name schon sagt, wird beim Lammfell wie bei Leder die Haarschicht mitsamt der Tierhaut verarbeitet. Das Tier muss also getötet werden. Und selbst wenn es „nur“ um Wolle geht, ist dies noch längst keine Sicherheit, dass keine Tiere gequält wurden. Der grosse Weltmarktanteil der Wolle kommt aus Australien, Neuseeland und anderen Ländern, in denen Schafzucht im grossen Stil betrieben wird. Dort geht es etwa so zu und her:
Ich sag jetzt nicht, alle sollen auf alles aus Wolle verzichten. Sich nur schon zu überlegen, wo man was kauft und sich bewusst zu machen, wie viel man wirklich braucht, macht einen Unterschied in die richtige Richtung.
Gut, ich habe selber ein Paar „Vegetarian Shoes“, die dem australischen Schaffell-Original nachempfunden sind und ich muss zugenen, ich liebe diese Boots! Sie sind bequem und halten meine Füsse WIRKLICH warm! Vielleicht sehe ich ja darin auch ein wenig wie ein Bauerntrampel aus, aber wenigstens ein veganer Trampel!
Und nun verspreche ich, dass ich dieses Jahr nichts mehr zu Pelz und Fell schreiben werde – Ehrenwort! Das Nächste, was ich möchte, ist mit einfachen und leckeren Rezepten zu zeigen, dass veganes Kochen und Backen auch Anfängern und Neu- oder Teilzeit-Veganerinnen gelingt.