WTF? Was soll das?

COOP engagiert sich für Nachhaltigkeit und zeigt Liebe zur Natur. Sagen sie.

COOP - für die Liebe zur Natur

COOP – für die Liebe zur Natur

Und jetzt: Mit Bio-Produkten die Prix Garantie-Billig-Linie quer subventionieren… oder wie sonst erklärt sich die Perversion dieser Werbeplakate?

COOP - Schwein für Sie und Ihr Portmonee

COOP – Schwein für Sie und Ihr Portmonee

 

COOP - Wir haben die Kuh und den Preis gemolken.

COOP – Wir haben die Kuh und den Preis gemolken.

Vielleicht Schizophrenie?
Oder bewusste Provokation auslösen, um den Marktwert zu testen?
Ich hab keine anderen Erklärungen… und du?

(Übrigens: Ich will gar nicht, dass du DASSELBE denkst wie ich. Ich wünsche mir nur, DASS du SELBER denkst.)

Äh… Ja doch, da fällt mir noch eine Erklärung ein von COOP:

„für dich und für mich“.

Es gibt halt verschiedene Leute mit unterschiedlichen Ansprüchen an Ernährung und verschiedener Ausprägung von Ignoranz gegenüber den Zusammenhängen von Konsum und Umwelt… nach mir die Sintflut oder so…

WAS MICH GRAD SEHR BESCHÄFTIGT…

Ich muss nicht allen gefallen. 

Ich kann es nicht allen recht machen. 

Ich will einfach mir selber treu sein.

Gut, der letzte Eintrag https://hastdubistdu.wordpress.com/2014/06/16/euch-wird-das-lachen-noch-vergehn/
war ein Rundumschlag meiner persönlichen Ansicht. Ich habe dafür Kritik entgegen genommen von Menschen, die mir sehr nahe stehen und mir sehr am Herzen liegen.
Einige Beispiele:
„Am Anfang hat mir dein Blog besser gefallen.“
„Es wird/wirkt jetzt so esoterisch.“
„Du hast den Tunnelblick.“
„Dein Text ist belehrend.“
„Du radikalisierst dich.“

Mit Ausnahme des ersten Satzes, der das persönliche Empfinden der Person darstellt, sind es Interpretationen oder Unterstellungen.

Ich hab zuerst reagiert so in der Art: Na gut, jetzt hab ich’s vielleicht übertrieben. Wahrscheinlich hab ich den Sinn für die Realität verloren und drifte aus der echten Welt ab. Ich hab mich sogar schuldig gefühlt, den Menschen, die ich liebe, das Lesen solcher Beiträge zuzumuten.
Gerade als ich mich so ziemlich beschissen fühlte und nahe dran war, den Beitrag zu entfernen, kam ne Mail rein von einer Freundin mit der Rückmeldung: „Dein letzter Eintrag ist super! Wenn ich noch mehr lese, dann werde ich wohl bald kein Fleisch mehr kaufen können, nicht mal für meine Familie.“

Was ist schlecht oder falsch daran, andere zum Nachdenken, allenfalls Umdenken und entsprechender Anpassung des Handelns zu bringen? Ein Handeln, das grundsätzlich weniger Leid verursacht.

Die „Täter-Opfer“-Optik wird gerne zum eigenen Vorteil angepasst: Wenn in diesem konkreten Fall eine Veganerin Missstände aufzeigt, die mit anderem Konsum-Verhalten reduziert oder aufgehoben werden könnten, fühlen sich Fleischesser als Opfer. Die Täter greifen hier die Gewohnheiten der Fleischesser an oder stellen sie zumindest in Frage.

Ich wurde nicht als Veganerin geboren. Ich war 35 Jahre Vegetarierin und konnte mir im Leben nicht vorstellen, auf Milchprodukte zu verzichten. Ich hatte sogar das gleiche Argument wie die Fleischesser: „Es schmeckt mir so gut!“
Vor etwa 3 Monaten hat mich ein gewaltloser, unblutiger kleiner Film aufgerüttelt. Seither versuche ich, vegan zu leben. Das bedeutet nicht, dass ich mit Fleischessern oder Vegetariern nicht befreundet sein kann. Ich weiss selber, wie schwierig es ist, die innere Ordnung zu durchbrechen. Als es aber mal „klick“ gemacht hat, war die äussere Anpassung durch entsprechendes Handeln leicht, weil ich dann gar nicht mehr mit dem „Ego“ denken konnte, sondern nur noch mit Mitgefühl. Das Angebot und die Möglichkeiten sind riesig. Und es macht Spass!

Ich hab meine eigene Fehlbarkeit beleuchtet und sogar meine Meinung hinterfragt. Ich dachte wieder mal „na ja, vielleicht liege ich wirklich falsch…“
Ich habe noch drei weitere mir liebe Menschen gebeten, den letzten Eintrag kritisch zu lesen und mir eine ehrliche Rückmeldung zu geben, wie der Text rüberkommt.

2 Antworten: (von 2 Fleischesserinnen – die Antwort eines fast-Vegetariers ist noch ausstehend)

„Uff… Wenn ich ehrlich bin, ist es besserwisserisch, in dem Sinn, dass wir dies alles wissen – wir wissen (auch nicht alle), dass du mit allem Recht hast! Ich denke, jeder muss dies für sich selber entscheiden, daher ist dein Blog ein Angriff auf das Ego der Leute. Aber es rüttelt auf. Und das finde ich hingegen genial.“

„Ich finde es weder belehrend noch arrogant noch esoterisch, sondern einfach deine Meinung. Und wenn man nur ein wenig Mitgefühl hat, geht es einem zu Herzen! Alles ändern ist vielleicht für viele schwierig, doch es regt zum Überlegen an und zum Handeln, so gut es jedem Einzelnen möglich ist. Evtl. erscheint es Leuten, die ein Tier als minderwertiges Geschöpf betrachten, überheblich, das kann sein.“

Das ist gut. Ich möchte an dieser Stelle allen nochmals danken für die Kritik, die positive und die negative. Sie hilft mir letztlich, meine Argumente und Anliegen noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen. Ich setze mich für Tierrechte und Tierbefreiung ein. Und ja: da bin ich ziemlich kompromisslos.

Ich muss nicht allen gefallen.
Ich kann es nicht allen recht machen.
Ich will einfach mir selber treu sein.

Und ich will gar nicht, dass du dasselbe denkst wie ich.

Ich würde  mir nur wünschen, DASS du SELBER denkst.